Delegation der Paneuropa-Union zur Stippvisite in der St. Dominikus Stiftung Speyer

Im Rahmen einer von der bayerischen Landesregierung geförderte europapolitischen Bildungsreise für LehrerInnen und SchülerInnen besuchte am 31. August eine Delegation von 12 Personen die St. Dominikus Stiftung Speyer zu einem interessanten Meinungsaustausch.

Die Reise zu den Orten der „Väter Europas“ wird von dem ehemaligen Europaabgeordneten Bernd Posselt, Präsident der Paneuropa-Union Deutschlands, angeführt. Unter seiner Leitung reist die

Gruppe zu Erinnerungsorten an die Gründer der Europäischen Union – fünf Länder in neun Tagen.

 

 

Zu dem Besuch in Speyer sagt Bernd Posselt: „Speyer mit seiner Geschichte ist eine echte Europastadt. Beim Besuch von Papst Johannes Paul II. im Mai 1987 wehte unsere Paneuropa-Fahne als ältestes Europa-Symbol von der Spitze des Domes, in dem außerdem der Vorfahr unseres damaligen internationalen Präsidenten Otto von Habsburg, König Rudolf von Habsburg, begraben liegt. Speyer steht darüber hinaus für die deutsch-französische Freundschaft, die im Sinne der schon 1922 entstandenen Paneuropa-Idee nach dem Zweiten Weltkrieg die so genannte ‘Erbfeindschaft’ überwunden hat. Heute müssen beide Länder wieder zum Motor der politischen Integration Europas werden. Daran erinnern wir am Grab von Helmut Kohl, dem Ehrenbürger Europas. Als Paneuropäer war er den christlichen Grundlagen unseres europäischen Zusammenlebens eng verbunden, für die in besonderer Weise Edith Stein als Patronin Europas steht. Entscheidend geprägt wurde unsere Kultur und Geschichte auch durch die großen Ordensgemeinschaften, nicht zuletzt durch die Dominikaner”.

Mit Edith Stein, die auch Namensgeberin zweier Schulen der Stiftung – der Edith-Stein-Realschule und des Edith-Stein-Gymnasiums ist, fühlt sich die Dominikus Stiftung im Besonderen verbunden. Die große deutsche Philosophin und Frauenrechtlerin lebte lange Zeit in Speyer und wurde vor 80 Jahren wegen ihrer jüdischen Herkunft in Auschwitz ermordet.

„Ich freue mich sehr, dass eine Delegation der Paneuropa-Union Deutschlands – die in diesem Jahr ihr 100-jähriges Bestehen feiert und damit die älteste noch bestehende europäische Einigungsbewegung ist, in Speyer und unserer Stiftung Stadion macht“, so die Geschäftsführerin der Dominikus Stiftung Speyer, Katrin Tönshoff. Neben dem St. Marien- und St. Annastitftskrankenhaus, einem Hospiz, gehören unter das Dach der Stiftung sieben dominikanische Schulen, ein Kinderheim und ein Kinder und Jugenddorf. Gerade diese waren für die Delegation, die zumeist aus Lehrern und Schüler bestand, von besonderem Interesse.

Neben dem Empfang in der Stiftung, an dem auch die Vorstandsvorsitzende der St. Dominikus Stiftung Sr. Gertrud Dahl OP und der Landtagsabgeordnete Michael Wagner teilnahmen, standen die Besichtigung des Speyerer Doms sowie des Grabs des ehemaligen Bundeskanzlers und Ehrenbürger Europas, Dr. Helmut Kohl, auf dem Programm.

Nach dem Besuch in Speyer steht als nächstes für die Reisegruppe unter anderem Scy-Chazelles eine Gemeinde in Frankreich und des Robert-Schumann-Hauses (Vater der deutsch-französischen Aussöhnung) auf dem umfangreichen und anspruchsvollen Programm.

Die Paneuropa-Union wurde 1922 gegründet und ist damit die älteste noch bestehende europäische Einigungsbewegung. Die Paneuropa-Union tritt im Sinne des europäischen Föderalismus für ein politisch und wirtschaftlich geeintes, demokratisches und friedliches Europa auf Grundlage des christlich-abendländischen Wertefundaments ein.