Ein nachhaltiger Erfolg.
Wie Gesundheits- und Bildungswesen gutes und nachhaltiges Leben fördern können.
„Wie bleiben wir und die Umwelt gesund?“, lautete der Titel des Vortrags von Philosoph Dr. Thomas Steinforth, an den sich eine Diskussion mit den Führungskräften der Einrichtungen der St Dominikus Stiftung anschloss.
Wie in den Vorjahren stand ein Impulsvortrag auf dem Programm, dessen Thema die rund 50 Vertreter*innen der sieben Schulen, zwei Jugendhilfe-Einrichtungen, das Hospiz und der zwei Krankenhäusern der Stiftung dann anschließend in Kleingruppen vertieften. Moderatorin Birgit Meid-Kappner, Leiterin des Zentrums für Ethik, Führung und Organisationsentwicklung im Gesundheitswesen (ZEFOG), hatte dafür den Münchener Philosophen Dr. Thomas Steinforth gewinnen können, der über den Zusammenhang von Gesundheits- und Bildungswesen und einem guten und nachhaltigen Leben sprach.
„Patient Erde – ein Thema, das hochaktuell ist und uns alle angeht“, stellte die Generalpriorin des gastgebenden Instituts St. Dominikus, Sr. M. Gisela Bastian OP zu Veranstaltungsbeginn fest. Sr. Gertrud Dahl OP, Vorstandsvorsitzende der St. Dominikus Stiftung Speyer, ergänzte, dass es beim Thema des Vortrags „um nichts weniger als um die Zukunft von uns Menschen und unserer Erde“, ginge.
Philosoph Dr. Thomas Steinforth gab den Führungskräften zahlreiche Denkanstöße für die sozial-ökologische Transformation im Beruf wie auch im Alltag mit auf den Weg. So ging er zunächst der Frage nach, was überhaupt ein „gutes Leben“ sei. Dazu unterschied er die quantitative und qualitative Fülle des Lebens. Nur die qualitative Fülle, so Steinforth, lasse uns „lebenssatt“ und „erfüllt“ werden. „Dann ist sättigende Fülle möglich – auch schon während des Lebens, zum Beispiel im `erfüllten Augenblick´“.
In einem weiteren Schritt ging es um den Zusammenhang von Nachhaltigkeit und gutem Leben. Diese beiden, so die gute Nachricht, müssen sich nicht ausschließen. „Ein nachhaltiges Leben kann ein gutes Leben sein“, betonte der Philosoph. Doch gehe es nicht ohne Verzicht und Durchbrechen von Routinen, denn der Planet Erde sei schwer krank. „Nachhaltiges Leben kann gutes Leben sogar befördern und reicher machen“, sagte Steinforth und nannte als Beispiel eine nachhaltige Ernährung, die die Gesundheit fördere und Genuss bereiten könne.
Im letzten Schritt führte Steinforth dann das nachhaltige Leben mit Gesundheits- sowie Bildungswesen zusammen. Das Gesundheitswesen ist einerseits von den Gesundheitsfolgen des Klimawandels wie etwa Hitzewellen betroffen, andererseits hat es selbst mit 5 Prozent der CO2-Emissionen einen bedeutsamen ökologischen Fußabdruck. Nicht zu vergessen den Einfluss auf den Lebensstil der Patient*innen. „Wie können wir den Fußabdruck verringern und wie den Einfluss auf die Patient*innen gestalten?“, gab Steinforth den Führungskräften als Aufgabe mit auf den Weg – nicht ohne auch die ökonomischen Auswirkungen in den Blick zu nehmen. Für die Schulen gelten ähnliche Fragestellungen: Zum einen geht es um eine Bildung, die zu einem nachhaltigen Lebensstil motiviert und die dazu notwendigen Erfahrungen und Orientierungen ermöglicht. Zum anderen haben auch Schulen einen „ökologischen Fußabdruck“ und bedürfen z.B. einer energetischen Sanierung ihres Gebäudebestands.
„In persönlichen Begegnungen mit den Schwestern des Instituts St. Dominikus erlebe ich,“ so Katrin Tönshoff-Wilkes, Geschäftsführerin der St. Dominikus Stiftung Speyer in ihrem Schlusswort, „dass hier ein sparsamer und besonnener Umgang mit allen Gegenständen des täglichen Lebens in besonderer Weise gelebt wird.“ Alles werde äußert pfleglich behandelt. Insoweit sei das aufgegriffene Thema „Nachhaltigkeit“ kein „Modethema“; vielmehr entspreche die Auseinandersetzung mit Ressourcenschonung einer authentischen Haltung für die St. Dominikus Stiftung und allen angeschlossenen Einrichtungen. (ako)