
Am Donnerstag, 20. November 2025, fand von 14 bis 17 Uhr der diesjährige Begegnungstag der Führungskräfte der St. Dominikus-Stiftung Speyer statt. Eingeladen waren die Leitungen der insgesa
mt zwölf in Trägerschaft der St. Dominikus Stiftung und ihrer Gesellschaften Einrichtungen. Der Verbund umfasst sieben Schulen, Kinder- und Jugendhilfeeinrichtungen, das St. Marien- und St. Annastiftskrankenhaus, ein Medizinisches Versorgungszentrum sowie ein ambulantes und stationäres Hospiz. Moderiert wurde der Nachmittag von Dr. Jonas Pavelka vom Zentrum für Ethik, Führung und Organisationsentwicklung im Heinrich Pesch Haus.
Cyberangriff im Rhein-Pfalz-Kreis: Erfahrungsbericht aus erster Hand
Landrat a.D. Clemens Körner, erst seit wenigen Tagen im Ruhestand, schilderte eindrücklich einen Cyberangriff auf den Rhein-Neckar-Kreis während seiner Amtszeit. Er machte deutlich, wie nah das Thema des Nachmittags – „Cybersecurity“ – an der Lebens- und Arbeitsrealität der Zuhörenden sein kann und betonte, dass Führungskräfte sich mit digitalen Bedrohungen auseinanderzusetzen.
Körner berichtete, wie an einem Freitagnachmittag plötzlich die gesamte IT ausfiel und Lösegeldforderungen für gestohlene Daten eingingen. Das Landeskriminalamt wurde eingeschaltet. Er schilderte eindringlich, welche Auswirkungen die Lage auf Mitarbeitende sowie Bürgerinnen und Bürger hatte – und welche Lehren gezogen wurden. Er ermutigte dazu, Cyberangriffe nicht geheim zu halten, sondern unverzüglich die Polizei einzuschalten. Im Fall des Rhein-Neckar-Kreises konnte so eine Lösegeldzahlung verhindert werden. Die Daten werden inzwischen extern gehostet, auch wenn es keinen vollkommenen Schutz gibt.
Wie KI Bedrohungen verstärkt: Einblick eines IT-Sicherheitsexperten
Im zweiten Vortrag gab der ehemalige IT-Sicherheitschef der SAP, Ralph Salomon, einen Überblick über die Entwicklung von Cyberbedrohungen der vergangenen Jahrzehnte – verschärft durch den Einsatz Künstlicher Intelligenz. Besonders eindrucksvoll waren seine Ausführungen zu „Deep Fakes“, die Bild und Stimme inzwischen so täuschend echt imitieren, dass selbst vertraute Personen kaum zu erkennen sind.
Salomon stellte Lösungsstrategien vor und wies auf zentrale Schwachstellen hin – allen voran das Vertrauen von Menschen. Für Führungskräfte bedeute dies: Beobachtungen der Mitarbeitenden ernst zu nehmen und ein konsequentes Risikomanagement zu etablieren, das Prävention in den Mittelpunkt stellt.
Geschäftsführerin Katrin Tönshoff-Wilkes betonte abschließend: „Die Vorträge haben verdeutlicht, dass Cybersecurity kein Luxus, sondern Grundvoraussetzung für sicheres Arbeiten ist – und letztlich nicht nur Daten, sondern auch Reputation schützt sowie die Erfüllung des Gemeinwohlauftrags, den all unsere Einrichtungen haben.“
Berichte aus den Einrichtungen
Über die beiden Fachvorträge hinaus informierten auch die Geschäftsführer der beiden zur St. Dominikus Stiftung Speyer gehörigen Gesellschaften aktuelles aus den Einrichtungen. Dr. Armin Altmeyer, Geschäftsführer der Gemeinnützigen St. Dominikus Schulen GmbH, berichtete von der ungebrochen hohen Nachfrage und der regelmäßig über die Aufnahmekapazität der sieben Schulen hinausgehenden Nachfrage. Marcus Wiechmann, Geschäftsführer des Krankenhauses, stellte die positive wirtschaftliche Entwicklung des Hospizes heraus – trotz wachsender Anbieterzahl und gesundheitspolitisch herausfordernder Rahmenbedingungen. Sein besonderer Dank galt dem Institut St. Dominikus und den Ordensschwestern, deren Erbe die Einrichtungen verantwortungsvoll fortführen.



