Nikolaus von Weis: Vom Hirtenjungen zum Bischof

Am 13. Dezember 2019 jährt sich der 150. Todestag des Gründers unseres Instituts St. Dominikus Speyer – Bischof Nikolaus von Weis

Vor 200 Jahren wurde der Gottesmann im Dom zu Speyer zum Priester geweiht. Sein Name ist eng mit der Region verbunden.

Geboren wurde von Weis am 8. März 1796 auf dem Schönhof im französischen Rimling, in einer Zeit, als die Französische Revolution in vollem Gange war. Von 1811 bis 1818 besuchte er das Gymnasium am Bischöflichen Seminar in Mainz und studierte anschließend im dortigen Seminar unter Regens Bruno Franz Leopold Liebermann. 1821, drei Jahre nach der Priesterweihe, gründete der mittlerweile zum Doktor der Theologie avancierte Sohn der Bliesgauregion die Kirchenzeitung „Der Katholik“.

Bereits als 26-Jähriger wurde er erster Domkapitular des wiedererrichteten Bistums Speyer, 1841 Generalvikar. Am 27. Februar 1842 setzte ihn der bayerische König Ludwig I. als Bischof von Speyer ein. Am 10. Juli 1842 erfolgte die Bischofsweihe durch Erzbischof Lothar Anselm Freiherr von Gebsattel in München.

Nachdem Nikolaus Weis Bischof von Speyer geworden war, bemühte er sich nachhaltig die schulische Bildung in seiner Diözese zu verbessern, vor allem auch die Ausbildung der Mädchen. In Zusammenarbeit mit dem bayerischen König Ludwig I. gründete er 1852 in Speyer das “Institut der Armen Schulschwestern”, heute “Institut St. Dominikus” genannt. Bis ein Mutterhaus für diese gebaut war, wurden sie in den Räumen des schon vorhandenen Dominikanerinnenklosters St. Magdalena untergebracht. Die dortige Priorin schlug vor, dass die neuen Schwestern Tertiarinnen des hl. Dominikus werden sollten. Die ersten Kandidatinnen begannen 1852 ihre Ausbildung als Lehrerinnen, sie wurden dabei von der Priorin Mathilde Königsberger unterstützt. 1854 zogen die ersten zehn Schwestern, nachdem sie ihr Staatsexamen erhalten hatten, in vier verschiedene Gemeinden der Umgebung (Hagenbach, Maikammer, Otterstadt und Blieskastel), um dort in den Volksschulen die Mädchen zu unterrichten. Die Schwestern erhielten eigene Satzungen, die an die Konstitutionen der Dominikanerinnen angelehnt waren, aber auf den Dienst an der Schule Rücksicht nahmen. Aufgrund seiner Verdienste wurde Nikolaus von Weis 1855 vom bayerischen König Maximilian II. in den Adelsstand erhoben.

27 Jahre stand er an der Spitze des Bistums, ehe er nach langer Krankheit am 13. Dezember 1869 mit 73 Jahren im Bischofshaus starb. (Quelle: Wolfgang Degott)

Zur Sicherung und Fortführung der von den Schwestern des Instituts St. Dominikus gegründeten Einrichtungen gründete der Orden 2003 die St. Dominikus Stiftung Speyer. Unter das Dach dieser Stiftung wurden die noch bestehenden Ordenseinrichtungen, sieben Schulen, ein Krankenhaus, ein Kinderheim, ein Kinderdorf, ein stationäres Hospiz und ein ambulanter Hospiz- und Palliativberatungsdienst mittels zweier gemeinnütziger GmbHs eingebracht.